40. Kirchenkonzert in Christ-König

18. November 2007, 16:30 Uhr in der Christus-König-Kirche Horrem

- Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): "Te Deum" KV 141
- Carl Reinecke (1824-1910): Konzert für Flöte mit Orchester op. 283
- Fanny Hensel (1805-1847): "Oratorium nach Bildern der Bibel. Cantate für die Toten der Cholera-Epidemie 1831" für Soli, vierstimmigen gemischten Chor und Orchester

Mitwirkende:
Susanne Schrage, Flöte
Ursula Thies, Sopran
Katherine Lewald, Alt
Jens Lauterbach, Tenor
Hartmut Singer, Bass

Chor der Christus-König-Gemeinde Horrem
Kantorei Maria Königin (Einstudierung: Gudrun Bonnemann)
Sinfonieorchester Bergheim e.V.
Gesamtleitung: Norbert Trierweiler

Ein Konzert in Zusammenarbeit mit der Stadt Kerpen und der Volkshochschule Bergheim.




 

Presse-Echo

Den Nerv der Musik getroffen
Kirchenkonzert in Christus König in Horrem bot ambitionierte Werke

[Jan Rossbach] Wie jedes Jahr im November lud auch dieses Mal wieder die Christus-König-Kirche in Kerpen-Horrem ein zum traditionellen Kirchenkonzert, und das bereits zum 40. Mal. Und wie im vergangenen Jahr stand dem gemeindeeigenen Chor dabei wieder die Kantorei St. Maria Königin Sindorf sowie das zu Beginn des Jahres neu formierte Sinfonieorchester Bergheim - ehemals Junges Sinfonieorchester Bergheim - zur Seite.
In gewohnt kraftvoller Manier eröffneten die beiden Chöre gemeinsam mit dem beherzt aufspielenden Sinfonieorchester Bergheim den Abend mit Mozarts "Te Deum" KV 141, einem energischen Frühwerk des 13-jährigen Wunderkindes. Das große Aufgebot an Sängern und Musikern unter der temperamentvollen Leitung von Norbert Trierweiler traf den hymnisch-feierlichen Nerv dieser Musik genau und sorgte für einen gelungenen Auftakt.
Danach zogen sich die Chöre für einen Moment zurück und überließen dem Sinfonieorchester Bergheim, ihrem Dirigenten Franz Josef Stürmer und der Flötistin Susanne Schrage die Bühne. Das Flötenkonzert D-Dur op. 283 von Carl Reinecke, der das Werk im Jahre 1908 im Alter von 84 Jahren komponierte, besticht durch einen durchweg spätromantischen Tonfall. Susanne Schrage beherrschte dieses Werk, das auf Ausbrüche und starke Kontraste mehr oder weniger verzichtet, vollends und glänzte mit farbenreichem Spiel.
Doch der imposanteste Teil des Konzertes sollte jetzt folgen: Das "Oratorium nach Bildern der Bibel" von Fanny Hensel, der Schwester Felix Mendelssohn-Bartholdys, ist eines jener Werke, deren Aufführung viele Veranstalter aufgrund der immensen Orchester-, Chor- und Solistenbesetzung scheuen. Die Uraufführung des 1831 entstandenen Oratoriums fand erst im Jahre 1984 statt. Umso erstaunlicher und bewundernswerter ist es, dass ein solch ambitioniertes Projekt, noch dazu in Zeiten der Geldknappheit in solch einem Rahmen umgesetzt wird. Das verdient Respekt.
Und musikalisch ließ die Darbietung der beiden gut aufeinander abgestimmten Chöre, des Sinfonieorchesters Bergheim und der vier Solisten (Ursula Thies, Sopran, Katherine Lewald, Alt, Jens Lauterbach, Tenor, und Hartmut Singer, Bass) nichts zu wünschen übrig. Die glänzend vorgetragenen Rezitative und Arien sowie die großen Chorpartien erfüllten die Weiten der Christus-König-Kirche und beglückten das Publikum.
(erschienen in: Kölner Stadtanzeiger vom 21.11.2007)


"Eine sehr schöne Zusammenarbeit"
Chor der Christus-König-Kirche feierte 40. Konzert mit rund 100 Sängern

[Maelanie Nicolai] Für ihr "kleines Jubiläum", ihr 40. Konzert in der katholischen Kirche Christus König, hatten sich die Mitglieder des Chores etwas Besonderes ausgedacht. "Der Chor singt heute das ´Oratorium nach Bildern der Bibel´ von Fanny Hensel-Mendelssohn", erläuterte Albert Stürmer, stellvertretender Vorsitzender des Chors der Christus-König-Kirche. Unterstützt wurde der Chor von der Kantorei der Kirche St. Maria Königin Sindorf mit Leiterin Gudrun Bonnemann. Das Sinfonieorchester Bergheim begleitete die Sänger.
Auch Solisten hatte die Gemeinde engagiert. Susanne Schrage begeisterte in der voll besetzten Kirche mit dem "Flötenkonzert D-Dur" von Carl Heinrich Carsten Reinecke. Solosänger waren Ursula Thies (Sopran), Katherine Lewald (Alt), Jens Lauterbach (Tenor) und Hartmut Singer (Bass). Zum Einstieg sangen Chor und Kantorei begleitet vom Orchester "Te Deum" von Wolfgang Amadeus Mozart.
Vor 40 Jahren begann die Zusammenarbeit des Chors der Horremer Gemeinde, der seit 1998 von Norbert Trierweiler geleitet wird, mit dem "Jungen Sinfonieorchester Bergheim". 1986 übernahm Franz-Josef Stürmer, der auch am Sonntag dirigierte, die Leitung des Orchesters. "Es war immer eine sehr schöne Zusammenarbeit", erinnerte sich Albert Stürmer.
So auch bei den Vorbereitungen zum Konzert am Sonntag, bei dem rund 100 Sänger auftraten. "Das heutige Konzert ist auch ein Versuch, eher unbekannte Werke vorzustellen", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Chors. Das "Oratorium nach Bildern der Bibel" sei zu Lebzeiten der Komponistin nie aufgeführt worden, da sich ihr für ein so aufwendiges Werk mit großer Orchester-, Solisten- und Chorbesetzung keine Aufführungsmöglichkeit bot. "Fanny Hensel-Mendelssohn war die Schwester von Felix Mendelssohn Bartholdy", erläuterte Stürmer. Damals sei es jedoch für Komponistinnen schwierig gewesen.
"Für Frauen war das nichts, die konnten und sollten nicht komponieren." So wurde das Stück von Mendelssohn Bartholdys Schwester erst 1984 uraufgeführt. "Und es wird mit ziemlicher Sicherheit zum ersten Mal im Kreis dargeboten", sagte Stürmer. Auch die Noten waren nicht leicht zu bekommen. "Die kann man nicht käuflich erwerben", berichtete Stürmer. "Sie mussten bei einem Institut in Kassel ausgeliehen und wieder zurückgegeben werden."
(erschienen in: Kölnische Rundschau vom 20.11.2007)


Evensong vom 25.04.2008
Musik aus Renaissance und Barock