Adventskonzert am 11.12.2011

11. Dezember 2011 um 18 Uhr in St. Maria Königin

Adventskonzert "Wachet auf ..."

Ausführende:

Christoph Hamm, Orgel
Kantorei Maria Königin
Ltg.: Gudrun Bonnemann

Eintritt : 10 EUR (erm. 6 EUR)



Programm

Johann Christoph Friedrich Bach (1732-1795): "Wachet auf, ruft uns die Stimme". Motette für vierstimmigen Chor und Orgel
Carl Philipp Emanuel Bach (1714- 1788): Sonate g-moll
Max Reger (1873-1916): "Es kommt ein Schiff, geladen". Geistlicher Gesang zu 5 Stimmen
Max Reger (1873-1916): Benedictus und Melodia op. 59
Gabriel Fauré (1845-1924): "Cantique de Jean Racine" op. 11 für vierstimmigen Chor und Orgel
Caesar Frank (1822-1890): Phantasie in C
C.S. Lang: "Hail, g´laddening light". Hymn for Congregation für Chor und Orgel


Presse-Echo

Einfach nur staunen und genießen

Die „Kantorei Maria Königin“ zeigte beim Chor- und Orgelkonzert in St. Maria Königin eindrucksvoll ihre Sonderrolle unter den Kirchenchören. Die 55 Sänger und Sängerinnen beendeten die Reihe der „Sindorfer Abendmusiken“.

[Joachim Röhrig] Ganz ohne die übliche Weihnachsmusik gestaltete die Kantorei der Sindorfer Pfarre St. Maria Königin ihr Konzert im Advent. Festliche Weihnachtsmusik im engeren Sinne hatte Gudrun Bonnemann bewusst nicht ins Programm aufgenommen. Das klassische Standardrepertoire, erklärt die Kirchenmusikerin der Pfarre St. Maria Königin, sei in diesen Tagen an anderen Orten zur Genüge zu hören. Aufgeführt wurden beim Chor- und Orgelkonzert, mit dem die Reihe der „Sindorfer Abendmusiken“ für dieses Jahr ausklang, stattdessen relativ selten gebotene, recht anspruchsvolle geistliche und weltliche Werke vorzugsweise aus dem späten 19. Jahrhundert, die dank ihrer großen kontemplativen Kraft aber umso besser in die Adventszeit hineinpassten.

Als absoluter Meister seines Fachs erwies sich einmal mehr der Bonner Kantor Christoph Hamm, der schon mehrmals bei den viel beachteten Sindorfer Orgelnächten zu Gast war. Vor allem bei seinen Interpretationen höchst komplexer Tonschöpfungen von Max Reger („Benedictus“ und „Melodia“ aus den „Zwölf Stücken für Orgel“) und von César Franck („Phantasie in C“) brachte er die wunderbare Mönch-Orgel in St. Maria Königin so vortrefflich zum Klingen, dass die Zuhörer einfach nur noch staunen und genießen konnten. Als fein abgestimmtes Miteinander von Orgel und Chor kam die „Cantique de Jean Racine“ von Gabriel Fauré daher. Hier und beispielsweise auch mit Max Regers fünfstimmig gesetzter Bearbeitung des mittelalterlichen Adventschorals „Es kommt ein Schiff geladen“ untermauerte die von Gudrun Bonnemann geleitete „Kantorei Maria Königin“ eindrucksvoll ihre Sonderstellung unter den Kirchenchören in der Region. Mit 55 gut geschulten Sängerinnen und Sängern, die das nötige Volumen und eine kraftvolle Dynamik gewährleisten, einer ausgewogenen Besetzung aller Stimmlagen und einem vergleichsweise niedrigen Altersschnitt hebt sich die Kantorei deutlich von vielen anderen Chören ab.

Am Sonntag wurde die Kantorei bei einigen Stücken zudem von talentierten Sängerinnen aus dem Jugendchor der Pfarrgemeinde verstärkt. Die große Besetzung wusste insbesondere mit „Hail, gladdening light“ zu gefallen. Diese zeitgenössische britische Kathedralen-Hymne aus der Feder von C.S. Lang bildete den Schlusspunkt eines Adventskonzertes, für das sich die Zuhörer mit langem Applaus bedankten.
[erschienen in: Kölner Stadt-Anzeiger vom 12.12.2011]


Herausforderung gemeistert
Zuhörer bedankten sich mit stürmischem Applaus

[Oliver Tripp] Mit stürmischem Applaus dankten die Zuhörer der Kantorei Maria Königin unter der Leitung von Gudrun Bonnemann und dem Organisten Christoph Hamm für ein Adventskonzert mit ausgesucht ergreifenden Kompositionen.

Mit der englischen Variante der uralten christlichen Freudenhymne "Phos Hilaron", dem "Hail, gladdening light", die hohe Ansprüche hinsichtliche Dynamik und Tonhöhe an den großen Chorkörper mit 55 Sängerinnen und Sänger zu Füßen der Orgel stellte, hatte der Chor einen euphorischen Schlussstrich unter das Konzert gezogen. Kinder des Kirchenchores mit glockenhellen Stimmen und regenbogenfarbenen Tüchern hatten den Chor beim Finale verstärkt. Gastsänger mit schönen Stimmen leisteten ihren Beitrag zum Wohlklang, der das gesamte Konzert prägte.

Nein, neben Bachs "Wachet auf", solle es kein Konzert zum dritten Advent mit den üblichen Liedern werden, hatte Leiterin Gudrun Bonnemann entschieden und so ihren Chor vor neue Herausforderungen gestellt. In Max Regers geistlichem Gesang "Es kommt ein Schiff geladen" mussten Tenöre und Altistinnen sich auf eine ungewohnte, weitere Stimmlage im fünfstimmig komponierten Gesang einstellen.

In Gabriel Faurés "Cantique de Jean Racine" waren es harmonische Facetten des Impressionisten, Klänge, die die Hörer noch von Faurés Totengesang aus der jüngsten Orgelnacht im Ohr hatten, die zu bewältigen waren, vor allem aber Ausspracheprobleme des Französischen. "Mit Hilfe von Lautschrift und Sprachtraining", habe der Chor die Sprache so weit in den Griff bekommen, dass selbst Französisch sprechende Mitglieder zufrieden gestellt werden konnten, berichtet die Vorsitzende Uta Reuter.

Ausgiebige Proben mit einem Wochenende in Nimbrecht hätten geholfen, dem "harmonisch schwierigen"
Reger gerecht zu werden, man habe auch an "den Coloraturen ganz schön gearbeitet", berichtete Reuter.
Die Mühe belohnten die rund 200 Zuhörer nach jedem Stück mit lang anhaltendem Applaus. Passend zu den Stimmungen der vorneweg gesungenen Lieder trug Christoph Hamm eine Sonate von Carl Philipp Emanuel Bach, Max Regers "Benedictus und Melodia" sowie die "Phantasie in C" auf der von ihm heiß geliebten und wohl bekannten Mönch-Orgel vor. Mit filigranen Zwischenspielen, die an leise Weisen hölzerner Hirtenflöten erinnerten, wuchtigen Bässen, die die Düsternis der dunklen Jahreszeit auszuloten schienen, aber auch hell strahlenden Klängen, legte Hamm die Finger meisterhaft auf die Orgelmanuale.
[erschienen in: Kölnische Rundschau vom 15.12.2011]


Festgottesdienst am 26.06.2012
"Contrappunto Bestiale" mit Con Moto