Carl Orff: Carmina burana

Carl Orff: "Carmina burana"

3. Juni 2006, 20 Uhr St. Maria Königin
(Aufführung der Klavierfassung)

Mitwirkende:
Maria Regina Heyne (Sopran), Markus Mathar (Tenor), Christoph Scheeben (Bass)
Michael Jüttendonk & Thomas Palm (Klavier); Schlagzeugensemble der Neuen Philharmonie Westfalen
Kantorei Maria Königin; Kinderchor Maria Königin; Kinder aus der Klasse 4b der Kath. Grundschule Elsdorf (Einstudierung: Gisela Feldhoff)
Leitung: Gudrun Bonnemann

Ein Konzert der Volkshochschule Bergheim.




 

Foto: Jan Rossbach In Hochform präsentierte sich die Kantorei Maria Königin und drei Solisten mit Orffs Carmina Burana beim Konzert in Sindorf.



Presse-Echo

Explosiv und gestochen scharf
Carl Orffs Meilenstein in der Bearbeitung von Wilhelm Killmayer begeistert das Publikum

[Jan Rossbach] Als Carl Orff Mitte der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eher zufällig mittelalterliche Gesänge entdeckte, war noch nicht abzusehen, dass dies die Geburtsstunde eines der populärsten Werke überhaupt werden sollte. Mit der Carmina Burana ist ihm einer jener Geniestreiche gelungen, die bis heute das Publikum wie ein Magnet anziehen.
Beim Konzert in St. Maria Königin in Kerpen-Sindorf war das Interesse gar so groß, dass zahlreiche zusätzliche Stühle benötigt wurden. Dabei handelte es sich diesmal gar nicht um eine gewöhnliche Carmina Burana. Gespielt wurde die Fassung von Wilhelm Killmayer für Chor, Solisten, Schlagzeugensemble und Klavierduo.
Durch die Reduzierung der Mittel treten Strukturen in der Musik noch deutlicher hervor, zudem sorgte das hervorragende Schlagzeugensemble der Neuen Westfälischen Philharmonie für gestochen scharfe Akzente und explosive Momente.
Solistisch überzeugte vor allem Markus Mathar, der seine Partien nicht nur mit stimmlicher Stärke, sondern auch mit mimischem Witz und spielerischen Elementen ausfüllte, was im Publikum für einige Lacher sorgte.
Hohen Respekt verdient auch die Kantorei Maria Königin (unter der Leitung von Gudrun Bonnemann), die mit äußerster Präzision und gewaltiger Kraft ans Werk ging. Die beiden Pianisten Michael Jüttendonk und Thomas Palm sorgten mit ihrem facettenreichen Zusammenspiel für sehr viel mehr als bloß einen Orchesterersatz. Ihre beeindruckende Technik und Musikalität bewiesen sie schon anfangs mit den Haydn-Variationen für zwei Klaviere von Johannes Brahms. (Kölner Stadtanzeiger vom 6.6.2006)


"Carmina Burana" begeisterte
Kirchengemeinde empfing 500 Besucher zum Jubiläumskonzert

[Melanie Nicolai] "Das ist heute eines der Hauptkonzerte des Jubiläumsjahres", erläuterte Bettina Bucher, Sängerin im Chor der Pfarrgemeinde St. Maria Königin. Zum 50-jährigen Bestehen der Kirche führte die Kantorei in Zusammenarbeit mit der VHS Bergheim und der Stadt Carl Orffs "Carmina Burana" auf. Zum Einstieg spielten Michael Jüttendonk und Thomas Palm auf dem Klavier "Variationen über ein Thema von Joseph Haydn" von Johannes Brahms und mussten gleich zweimal vor das Publikum treten, um den Applaus entgegenzunehmen.
Kaum noch zu bremsen war das Publikum, als der Chor unter der Leitung von Kantorin Gudrun Bonnemann sowie die Solisten Maria Regina Heyne (Sopran), Markus Mathar (Tenor) und Christoph Scheeben (Bass) das Podium betraten. Kraftvoll begannen Chor und Musiker mit der Darbietung. "Das Faszinierende an dem Stück sind die vielen Schlaginstrumente", erläuterte Bucher. "Carl Orff hat ja das Glockenspiel und das Xylophon erfunden und verwendet diese in der 'Carmina Burana'." So trug auch das Schlagzeugensemble der Neuen Philharmonie Westfalen zum Konzert bei. Auch 40 Kinder des Kinderchores sangen mit. 1934 stieß Orff auf die Textsammlung "Carmina Burana". Diese enthielt mehr als 240 lateinische und deutsche Lieder und Gedichte einer Handschrift des 13. Jahrhunderts. Orff vertonte 24 dieser Texte und gliederte sie in drei Teile.
Die Hörer in Sindorf kamen in den Genuss der Klavierfassung. Die Carmina Burana sei eher kirchenkritisch, sagte Bucher. "Die Mönche werden ganz schön auf die Schippe genommen. Deshalb sind wir froh, dass unser Pastor erlaubt hat, das Stück zu spielen." (Kölnische Rundschau vom 8.6.2006)


Grandiose Aufführung eines Meisterwerks
Carl Orffs "Carmina Burana" in St. Maria Königin aufgeführt

[ps] Die Laienchöre hatten sich mit der Aufführung der "Carmina Burana" viel vorgenommen und noch mehr in die Tat umgesetzt. Um die berühmteste aller mittelalterlichen Handschriften musikalisch umzusetzen, hatten sich die Kantorei Maria Königin, der Kinderchor Maria Königin und eine Klasse der katholischen Grundschule Elsdorf sowie das Schlagzeugensemble der Neuen Philharmonie Westfalen zu dem Großprojekt zusammengetan. Vor einer ausverkauften Kulisse präsentierten sie schließlich in der Kirche St. Maria Königin ihr Ergebnis.
Bevor es losging, hatten die beiden Pianisten Thomas Palm und Michael Jüttendonk quasi als Vorprogramm ihren großen Auftritt.
Ihre Variationen über ein Thema von Joseph Haydn op. 56b für zwei Klaviere von Johannes Brahms vertonten die beiden routiniert vierhändig ab und spielten mit großer Hingabe und mitreißendem Elan, besonders in den schnellen Passagen.
Dann gaben sie die Bühne frei für "Carmina Burana". Das Orchester stimmte die Saiten, der Chor betrat eigens für das Konzert errichtete Bühne und schon vom ersten Klang an prallte beide musikalisch aufeinander, um sich zu einem grandiosen Ganzen zusammenzufügen.
1935 hatte Carl Orff die "Carmina Burana" für sich entdeckt und die mittelalterlichen Texte aus dem 12. und 13. Jahrhundert zu einer völligen Neukomposition vertont. Die mittelhochdeutschen und lateinischen Texte gliederte er in drei Teile: "Primovere" und "Uf dem Anger" bilden dabei den ersten, "In taberna" den zweiten und "Cour dámour" mit "Blanziflor et Helena" den letzten Teil.
Der mächtige Chor singt dabei zu Ehren der Schicksalsgöttin Fortuna. Mit für Laienchöre enormer sanglicher Melodik arbeiteten Kantorei und Kinderchor den Rhythmus des Werkes, der sich hier zu einer wahren Naturgewalt steigerte, heraus.Gerade auch die einfachen und schlichten Teile, die nach einer klaren Harmonie verlangen, hatten die Chöre, aber auch die Solisten stets im Griff. Besonders auch das berühmte, am Anfang stehende "O Fortuna", machten Chor und Orchester zu einem emotionalen Musikerlebnis. (Sonntags Post vom 10.6.2006)