1. Kerpener Orgel-Fahrrad-Tour

"Tritt in die Pedale, Baby!"

Sonntag, 4. Oktober 2009 ab 15 Uhr

Lernen Sie die drei Orgeln in Kerpen, Horrem und Sindorf in kurzen, aber prägnanten Konzerten der "Hausorganisten" kennen, fachkundig moderiert von Dieter Schiffer (WDR) und verbunden durch eine geführte Fahrradtour. Also: Reifen aufgepumpt, Kette geölt und los geht's! Die Fahrradtour findet nur bei trockenem Wetter statt – die Konzerte auch bei Regen. Für Getränke und kleine Speisen ist gesorgt.




 

Ablauf:
15.00 Uhr: Stiftskirche in Kerpen (Stephen Harrap, Orgel)
17.00 Uhr: Christus König in Horrem (Norbert Trierweiler, Orgel)
18:30 Uhr: St. Maria Königin in Sindorf (Michael Frangen, Trompete; Gudrun Bonnemann, Orgel)

Karten:
Starterticket 10 Euro, erm. 6 Euro, Familien 22 Euro
Karten sind ab 14:30 Uhr an der Stiftskirche in Kerpen erhältlich.

Eine Veranstaltung im Rahmen der "Kirchenmusiktage Rhein-Erft". Weitere Informationen dazu auf www.kirchenmusik-rhein-erft.de.



Presse-Echo

Mit Don Camillo auf Radtour

[Dietmar Fratz] Mit dem Fahrrad ging es auf Tour durch Loersfelder Busch, Parrig und den Park der Alten Burg, um die Orgeln der katholischen Kirchen in Kerpen, Horrem und Sindorf zu erkunden. 15 wagemutige Radler hatten sich trotz dunkler Wolken auf den Weg gemacht zu einem ebenso originellen wie abwechslungsreichen Sonntagnachmittag.

Im Rahmen der Kirchenmusiktage im Rhein-Erft-Kreis fand in jeder der drei Kirchen ein kleines Orgelkonzert der Hausorganisten statt. Mehr als die doppelte Menge an Zuschauern genossen die unterschiedlichen Qualitäten der Instrumente, einige fuhren mit dem Auto die Kirchen ab, andere kamen nur zu einzelnen Konzerten. Die hatten jedoch so manche Anekdote verpasst, die Radtour-Führer Josef Wieland während der Etappen zu erzählen wusste. So etwa, dass Loersfeld der nördlichste Bereich der Grafschaft Kerpen-Lommersum war, an der Grenze zur Grafschaft Hemmersbach. Da Kerpen durch Einheirat einer Prinzessin unter spanische Verwaltung geriet, übertrat man dort scherzhaft die Grenze nach Spanien.

Auch über die Alte Horremer Burg wusste Wieland zu berichten. Sie wurde am Heiligen Abend des Jahres 1366, zur Zeit des Grafen Merode, geschleift. Von kauzigen Auseinandersetzungen zwischen Kirche und Staat erzählte Dieter Schiffer vom WDR, der gut gelaunt die Moderation der Konzerte übernommen hatte. Er gab Abschnitte aus „Don Camillo und Pepone“ pointiert und ausdrucksstark zum Besten.

Zu dem Thema konnte Stephen Harrap in der Kerpener Stiftskirche auch musikalisch mit seiner Schulte-Orgel beizutragen. Zusammen mit Sohn Gaston (Trompete) spielte Harrap neben einer kraftvollen Suite Gothique ein Dialogstück über das originelle Dauerduell zwischen Pfarrer und Bürgermeister. Nach einer Stärkung mit Saft und Brezeln zeigte Norbert Trierweiler in Horrem (Christus König) die Möglichkeiten seines Instruments. Aus den vielen Registerfarben der Seifert-Orgel stach besonders die spanische Trompete bei einer Intrada krachend heraus. Seine Kombination von „Danke“ mit Mozarts Nachtmusik ließ manchen Zuhörer ebenso schmunzeln, wie eine Sortie eines romantischen Franzosen, die die Orgel wie ein Orchestrion klingen ließ.

Die letzte Etappe führte zur Mönch-Orgel nach Sindorf (Maria Königin), wo Gudrun Bonnemann zusammen mit Trompeter Michael Frangen Ernstes und Leichtes gefällig kombinierte. Zum Abschluss spielten alle gemeinsam, mit Harrap am Waldhorn und Trierweiler an der Posaune, den beiden Trompetern und Bonnemann an der Orgel prächtige doppelchörige Arrangements zum Vergnügen der Radler und sonstigen Besucher in lockerer Atmosphäre.
[erschienen in: Kölnische Rundschau vom 8.10.2009]


Musik im Gottesdienst am 24.10.2009
Bach+Mendelssohn